Reiches Kulturleben

Eine Leuchtturm-Funktion im regionalen Kulturangebot übernimmt das Pfalztheater in Kaiserslautern, das dank seines regen Abstecherbetriebs an vielen Orten in der Pfalz präsent ist und den Pfälzerinnen und Pfälzern wohnortnah Theaterbesuche mit hoher Qualität ermöglicht. Das ausgewogene und abwechslungsreiche Programm wird durch eine überdurchschnittlich hohe Besucherzahl belohnt. Eine herausragende Rolle für die Region spielen auch die drei großen Museen: das Museum Pfalzgalerie in Kaiserslautern, das mit seinen Schätzen zu den bedeutendsten Kunstmuseen in Rheinland-Pfalz gehört, das Historische Museum der Pfalz in Speyer, ein „Flaggschiff“, das mit seinen Großausstellungen überregionale Aufmerksamkeit erregt, und das Pfalzmuseum für Naturkunde in Bad Dürkheim und auf Burg Lichtenberg bei Kusel, das mit seinen zahlreichen Sammlungen Menschen für die sie umgebende Natur sensibilisieren und begeistern kann. Nationale Bedeutung hat das Hambacher Schloss bei Neustadt an der Weinstraße, das mit dem Hambacher Fest 1832 das erste Kapitel der deutschen Demokratiegeschichte geschrieben hat; die Ausstellung dokumentiert dies sehr anschaulich. Darüber hinaus leistet das Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde in Kaiserslautern einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Identität der Region. Es ist Anlaufstelle für zahlreiche heimatgeschichtlich interessierte Pfälzer und erforscht die Pfalz als eine besonders reiche Burgen- und Klosterlandschaft. Die Pfalzbibliothek, ebenfalls in Kaiserslautern angesiedelt, beherbergt rund 80.000 Bände, darunter bibliophile Schätze, über die Pfalz beziehungsweise von pfälzischen Autoren. Eine wichtige Station auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela war das Kloster Hornbach, 742 vom heiligen Pirminius gegründet; das Historama, ein multimediales Museum, beleuchtet die Geschichte dieses Ortes.

Welch große Rolle Schuhe in der südwestpfälzischen Wirtschaftsgeschichte gespielt haben, zeigt das Deutsche Schuhmuseum in Hauenstein, das auch mehr als 3.500 Paar Schuhe aus zwei Jahrtausenden und allen Kontinenten präsentiert; auch beherbergt es das Pfälzische Sportmuseum. Einen kleinen, aber feinen Rahmen für Veranstaltungen unterschiedlicher Art bietet die Villa Denis in Frankenstein, die der Erbauer der pfälzischen Eisenbahn, Paul Camille von Denis, in der Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet und den Festsaal mit Malereien im pompejanischen Stil ausgestattet hat. Als Mitmachmuseum und Science Center hat sich das Dynamikum in Pirmasens einen Platz in der pfälzischen Museumslandschaft erobert; es macht an mehr als 150 Experimentierstationen Phänomene der Bewegung begreifbar. Schließlich ist auch das Deutsche Straßenmuseum in Germersheim besuchswert, zeigt es doch die Entwicklung des Straßenbaus vom Trampelpfad der Frühzeit bis zur hochmodernen Autobahn.

Autor: Theo Wieder Drucken nächstes Kapitel