Lebensqualität Freizeit und Lebenskultur: Anerkennung und Infrastruktur

Der ländliche Raum lebt vor allem durch seine Vereine, die neben Kirche, Feuerwehr und Schule eine immer zentralere Rolle einnehmen. Allerdings sind Vorstands- und Trainingsämter zunehmend schwerer zu besetzen. Seitens der Kommune ist eine gelebte Anerkennungskultur wichtig. Sie sollte den Vereinen möglichst viel Aufmerksamkeit und Zuwendung zukommen lassen, um den Menschen zu verdeutlichen, dass ihre Arbeit geschätzt und gewürdigt wird. Neben der Anerkennungskultur kann die Gemeinde oder Stadt die Vereine mit der Bereitstellung von Räumen unterstützen.

Eine Person, die als Vereinsbeauftragte/r Ansprechpartner seitens der Verbandsgemeinde bzw. Stadt oder verbandsfreien Gemeinde für die örtlichen Vereine und Initiativen zur Verfügung steht, kann bei Fragen oder Problemen im Zusammenhang mit der Planung von Veranstaltungen helfen, Anliegen entgegennehmen und an die zuständigen Stellen in der Verwaltung weiterleiten.

Über die Einstellung eines interkommunalen Vereinsmanagers können mehrere Kommunen kooperieren und eine Person einstellen, die die Vereine auch bei Rechtsfragen und Fragen zur digitalen Vereinsarbeit unterstützt. Gleichzeitig kann so das Vereinswesen der Region untereinander vernetzt werden. Ein entsprechendes Projekt „Ansprechpartner für Vereine“ ist in den Verbandsgemeinden Kandel, Hagenbach und Wörth im Rahmen der Zukunftsinitiative „Starke Kommunen –Starkes Land“ des Landes Rheinland-Pfalz vorgesehen.

Die Initiative der Staatskanzlei „Ich bin dabei!“ soll Kommunen die Möglichkeit bieten, ihre Engagementförderung gezielt weiterzuentwickeln. Mittels einer moderierten Strategie-Werkstatt wird eine Bestandsaufnahme der Vereine und Initiativen vorgenommen und der Erfahrungsaustausch mit anderen Kommunen ermöglicht sowie Instrumente und Ansätze der Engagement- und Beteiligungsförderung beleuchtet. Dabei geht es auch um die Entwicklung passgenauer und tragfähiger Modelle für Politik und Verwaltung. Ziel ist es, ältere Freiwillige und junge Erwachsene durch direkte und persönliche Ansprache für ein freiwilliges Engagement zu gewinnen und sie bei der Realisierung ihrer Vorhaben zu unterstützen. Parallel hierzu soll im Rahmen der Initiative die Förderung des ehrenamtlichen Engagements in den Kommunalverwaltungen weiterentwickelt und die Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamt befördert werden.

Autor: Dr. Daniela Franke, Dr. Karl-Heinz Frieden Drucken voriges Kapitel nächstes Kapitel