Neues Tourismusverständnis

Sektorübergreifende Wertschöpfung

Der Tourismus entfaltet positive Wirkungen in vielen Branchen und Lebensbereichen. Er hat Querschnittsfunktion. Rückgrat des Tourismus ist das Gastgewerbe. Daneben verdienen insbesondere Einzelhandel, Dienstleister, Hersteller regionaler Produkte oder Handwerksbetriebe direkt und indirekt am Tourismus. Es gibt kaum einen Wirtschaftsbereich, der nicht vom Tourismus profitiert. Er stützt daher die regionalen Wertschöpfungsketten. Die neue Tourismusstrategie rückt den umfassenden Nutzen und die Wertschöpfung des Tourismus in den Fokus touristischen Denkens und Handelns.

Bedeutung der Binnennachfrage

Das Beratungsunternehmen dwif hat im Jahr 2016 festgestellt, dass das Land von einer hohen Binnennachfrage profitiert. Auf den Tagestourismus entfallen knapp zwei Drittel, auf den Übernachtungstourismus ein Drittel des Bruttoumsatzes. 50 bis 60 Prozent der Tagesreisen werden von rheinland-pfälzischen Bürgerinnen und Bürgern getätigt. Die neue Tourismusstrategie orientiert sich künftig konsequent an den Bedürfnissen der Gäste und hebt das Potenzial der Binnennachfrage.

Wirtschafts- und Standortfaktor Tourismus

Je anziehender eine Region für Touristen ist, desto höher ist ihr Freizeit- und Erholungswert für die Einwohnerinnen und Einwohner. Häufig sind auch die Einkaufs- und Versorgungsmöglichkeiten besser. Dies schafft Lebensqualität und wirkt sich positiv auf die Standortwahl von Unternehmen und bei deren Gewinnung von Arbeitskräften aus. Kommunen und Bürger profitieren von Steuereinnahmen und der Steigerung der Standort- und Versorgungsqualität. Gerade in ländlichen Räumen kann der Tourismus Impulsgeber für die Kommunal- und Regionalentwicklung sein.

Autor: Gabriele Flach, Stefan Zindler, Matthias Hollmann Drucken voriges Kapitel nächstes Kapitel