Die Bewältigung besonderer Gefahren- und Schadenlagen

Folgende besondere Gefahren- und Schadenlagen größeren Umfangs mit Personenschäden, langandauernden, weiträumigen oder umweltgefährdenden Lagen traten in den vergangen 25 Jahren ein, welche den besonderen Einsatz von Einheiten und Einrichtungen des rheinland-pfälzischen Brand- und Katastrophenschutzes erforderlich machten:

  • Sicherheitslage nach dem islamistischen Terroranschlag auf das World-Trade-Center in New York und das Pentagon in Washington am 11. September 2001 (zahllose Milzbrandverdachtsfälle, nicht auszuschließende Freisetzung von Pockenerregern durch Terroristen, intensive Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium und den Gesundheitsämtern, Koordination der Maßnahmen durch das Krisenmanagement Land)
  • Amtshilfe bei Tierseuchendurch Dekontaminationsmaßnahmen der Feuerwehren in den 2000er-Jahren (intensive Zusammenarbeit mit den Veterinärämtern)
  • Länderübergreifende KatS-Hilfe beim Sommerhochwasser 2002 an der Elbe in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Brandenburg (Einsatzunterstützung mit Pumpen und Booten, Führungsunterstützung)
  • Führungs- und Einsatzunterstützung während der Fußballweltmeisterschaft 2006 in Kaiserslautern
  • Brand eines Mehrfamilienhauses in Ludwigshafen mit neun toten Personen am 3. Februar 2008 (Fastnachtsonntag)
  • Staubexplosion in einem Malzsilo bei Worms-Rheindürkheim mit einem toten (!) und  sieben schwerverletzten Feuerwehrmännern am 30. November 2008 (1. Advent)
  • Katastrophenhilfe mit Hochleistungspumpen der Feuerwehr und des THW aus Rheinland-Pfalz bei Hochwasser 2010 am Oberlauf der Oder in Polen
  • Havarie der TMS „Waldhof“ an der Loreley vom 13. Januar bis 13. Februar 2011
  • Länderübergreifende  Katastrophenhilfe rheinland-pfälzischer technischer Landeseinheiten (Pumpen und Booten) beim Elbehochwaser im Sommer 2013
  • Styroporbrand in einer Lagerhalle auf der Parkinsel in Ludwigshafen mit einer extremen Rauchgaswolke am 22. Juni 2013
  • punktueller Starkregeneinsatz im Moschelbachtal (Nordpfälzer Bergland)mit starken Zerstörungen von Gebäuden und der Infrastrukturim Sommer 2014
  • Flüssiggasexplosion in Harthausen im Rhein-Pfalz-Kreis mit 17 Verwundeten Feuerwehrangehörigen (aber keinen Toten!) am 28. September 2013
  • Explosion im Landeshafen der BASF in Ludwigshafen am Rhein mit vier toten Wehrfeuermänner am 17. Oktober 2016

In den Sommermonaten des Jahres 2016 verursachte eine langandauernde Schlechtwetterperiode mit Extremwetterlagen und Starkregenfällen in Rheinland-Pfalz zahlreiche Einsätze der Feuerwehren, des Rettungsdienstes, der Sanitätsorganisationen und des Technischen Hilfswerks. Allein in dem Betrachtungszeitraum vom 27. Mai bis 6 Juni leisteten rund 18.500 Einsatzkräfte mit etwa 3.500 Einsatzfahrzeugen rund 127.000 Mannstunden. Bei der Bewältigung der Unwetterlage 2016 waren die Einsatzkräfte stark beansprucht und gelangten hart an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit.

Autor: Hans-Peter Plattner, Annette Strobel Drucken voriges Kapitel nächstes Kapitel