Fluchtaufnahme und Integration
Zunehmend sind die Bundesrepublik Deutschland und das Land Rheinland-Pfalz Migrationsziel. Die Fluchtbewegungen verlaufen in Wellen. Anfang der 1990er Jahre gab es wegen der Kriege auf dem Balkan einen starken Zuzug von Migranten nach Deutschland. 1993 wurde zur Begrenzung auch durch eine Änderung der Verfassung (Art. 16 a GG) eine deutliche Limitierung herbeigeführt.
2015 und 2016 waren vor allem Kriege in Syrien und Afghanistan wesentliche Ursachen eines massiven Zuzugs, dessen Folgen bis heute nicht bewältigt sind. Genannt sei hier nur die noch nicht abgeschlossene Integration vieler Geflüchteter in den Arbeitsmarkt sowie die zunehmende Wohnungsknappheit, die eine Verteilung neu ankommender Flüchtlinge auf die Kommunen erschwert.
Die Schaffung von Wohnraum und die Integrationsanstrengungen müssen in den Landkreisen, Städten und Gemeinden bewältigt werden. Für Kommunalverwaltungen und Ehrenamtliche wird die Bewältigung eines anhaltend hohen Zuzugs zu einer äußerst herausfordernden Daueraufgabe. Durch die jüngsten Entwicklungen stoßen alle Beteiligten zunehmend an Grenzen.
So haben im Jahr 2023 deutschlandweit 351.915 Personen einen Asylantrag gestellt. Gegenüber dem Vorjahr bedeutete dies eine Steigerung um rund 110.00 Personen. 2023 war damit nach 2016, 2015 und 1992 das Jahr mit der vierthöchsten Antragszahl seit 1953. Hauptherkunftsländer waren Syrien, gefolgt von der Türkei und Afghanistan.
Nicht erfasst sind dabei die Flüchtlinge aus der Ukraine in Deutschland. In 2024 halten sich dem Ausländerzentralregister (AZR) zufolge in Deutschland 1.149.951 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine auf, 1.110.855 von ihnen sind ukrainische Staatsbürger (März 2024).
Die Zahl der Asylerstanträge in Rheinland-Pfalz ist im Jahr 2023 gegen dem Jahr 2022 noch einmal deutlich angestiegen. So waren es 2022 11.514 und im Jahr 2023 16.494 Anträge und damit rund 43 % mehr gegenüber dem Vorjahr.