Hochwasser- und Starkregenvorsorge
Hochwasser und Starkregen sind Teil des Wasserkreislaufs und natürliche Ereignisse, sie lassen sich nicht verhindern. Infolge des fortschreitenden Klimawandels nehmen Extremwetterereignisse, insbesondere Starkregen zu. Ein absoluter Schutz ist durch Deiche, Dämme oder Schutzwände sowie Regenrückhaltebecken und Polder hingegen nicht möglich. Durch umfassende Vorsorge, die sich nicht nur auf den technischen Hochwasserschutz beschränkt, lassen sich aber die Schäden reduzieren.
Länger andauernde, großräumige Niederschläge, auch in Kombination mit Schneeschmelze oder Eisgang, sind die Ursache für Hochwasser an Flüssen. Zum Schadensereignis werden sie erst, wenn überschwemmungsgefährdete Gebiete nicht hochwasserangepasst genutzt werden. An kleineren Gewässern entstehen Hochwasser eher in Folge von sintflutartigen Regenfällen oder örtlichen Unwettern. Schadenbringende Überflutungen in den Ortslagen (Sturzfluten) resultieren bei diesen Ereignissen auch aus wild abfließendem Wasser aus Außengebieten und der Überlastung der Kanalisation. Abtrag von Bodenmaterial von landwirtschaftlichen Flächen, das mit dem abfließenden Wasser in die Ortslagen gespült wird, verschärft die Schadenslage.
Neben vielen Gemeinsamkeiten gibt es gravierende Unterschiede zwischen Sturzfluten und Hochwasser – sie liegen vor allem in den Möglichkeiten der Vorhersage. Während sich an den größeren Flüssen ein Hochwasser eher langsam aufbaut und Vorhersagezeiträume von 24 Stunden und mehr möglich sind, lässt sich ein Starkregenereignis räumlich und zeitlich nicht genau vorhersagen. Dementsprechend ist die unmittelbare Gefahrenabwehr bei einem kurzfristig eintretenden Starkregenereignis im Vergleich zum Flusshochwasser schwieriger, Vorsorgemaßnahmen umso wichtiger. Aufgrund der Hochwassergefahrenkarten[1] für die größeren Gewässer sind recht genaue Aussagen dazu möglich, welche Flächen wie hoch überflutet werden. Für Sturzfluten infolge von Starkregen gibt es Sturzflutgefahrenkarten[2], die für drei beispielhafte Starkregenereignisse zeigen, in welchen Geländetiefenlinien sich das Wasser sammelt, in welche Richtung es fließt und wo es Überflutungen hervorrufen kann.
Im Folgenden werden Hochwasser- und Starkregenvorsorge gemeinsam behandelt, da viele Aussagen zum Hochwasser auch für Starkregen gelten.
Inhaltsübersicht
[1] https://hochwassermanagement.rlp-umwelt.de/servlet/is/200041/
[2] https://wasserportal.rlp-umwelt.de/auskunftssysteme/sturzflutgefahrenkarte